So schreibst Du die perfekte Stellenanzeige – 10 Tipps mit echten Daten
24.06.2025
2
Minuten

Dr. Ing. Patrick Christ
Experte für die Bauindustrie
Das Thema kurz und kompakt
Nur 2,8% aller Jobanzeigen werden als "sehr gut" bewertet – mit kurzen Texten unter 150 Wörtern steigen Bewerbungen um 17,8%.
Klare Gehaltsangaben im Jobtitel erhöhen Bewerbungen um 27%, während die "Wir"-Form Stellen acht Tage schneller besetzt.
Authentische Einblicke statt Floskeln und strukturierte Aufzählungen verbessern die Bewerbungsqualität deutlich.
Warum gute Jobanzeigen entscheidend sind
In der Bau- und Handwerksbranche zählt jeder qualifizierte Bewerber, doch viele Unternehmen verspielen wertvolles Potenzial bereits bei der Stellenausschreibung. Dabei ist die Jobanzeige oft der erste Berührungspunkt mit Deinem Unternehmen. Und der entscheidet, ob jemand weiterliest – oder wegklickt.
Das Problem: Nur 2,8 % aller Jobanzeigen werden laut deutschen HR-Experten als „sehr gut“ bewertet. Der Großteil ist entweder zu lang, zu unklar oder spricht die Zielgruppe nicht richtig an. Das wollen wir ändern.
10 Tipps, wie Du Deine Stellenanzeigen im Bau und Handwerk optimierst und bessere Bewerber anziehst
1. Halte Dich kurz – max. 150 Wörter wirken besser
Jobanzeigen mit weniger als 150 Wörtern erhalten im Schnitt 17,8 % mehr Bewerbungen als Anzeigen mit 450–600 Wörtern.
2. Verwende klare, neutrale Jobtitel
Bezeichnungen wie „Bauleiter (m/w/d) im Bereich Stahl- und Brückenbau“ sind nicht nur verständlich, sondern auch gesetzeskonform und ansprechender. Genderneutrale Titel ziehen signifikant mehr qualifizierte Bewerbungen an.
3. Führe ein marktkonformes Gehalt im Jobtitel an
Crafthunt-Daten zeigen: Wenn Du das Gehalt direkt im Jobtitel nennst, kannst Du die Zahl der Bewerbungen um bis zu 27 % steigern. Klare Informationen schaffen Vertrauen – gerade in der Bauwirtschaft.
4. Sprich in der „Wir“-Form – das wirkt nahbarer
Jobanzeigen, die häufiger "wir" statt "Sie" verwenden, werden im Schnitt acht Tage schneller besetzt. Das zeigt: Bewerber bevorzugen eine Sprache, die Nähe schafft – und das Gefühl vermittelt, bereits Teil des Teams zu sein.
5. Nutze Aufzählungen statt Fließtext
Strukturierte Listen für Aufgaben und Anforderungen verbessern die Lesbarkeit und Bewerbungsrate deutlich – besonders bei mobilen Nutzern. Ideal sind 3 bis 5 Bullet Points pro Abschnitt. Werden es mehr, verlieren Leser oft die Aufmerksamkeit.
6. Mach deutlich, was Du erwartest – und was Du bietest
Viele Jobanzeigen klingen gleich: lange, standardisierte Anforderungslisten und austauschbare Benefits. Unsere Empfehlung: Fokussiere Dich auf das Wesentliche für diese Stelle. Was sind die 2–3 zentralen Anforderungen? Und welche Benefits machen gerade diese Rolle besonders attraktiv? Statt Floskeln wie "flexible Arbeitszeiten" lieber konkret werden: "Arbeitsbeginn zwischen 6 und 19 Uhr frei wählbar". Klarheit zahlt sich aus.
Erfahre mehr in unserem Artikel über Mitarbeitervorteile für Bauleiter, Elektriker & Co.
7. Zeige echte Einblicke – keine Stockfotos
Gerade im Bau und Handwerk zählen Authentizität und Nahbarkeit. Jobanzeigen mit echten Bildern von Baustelle, Fuhrpark oder Team erhalten deutlich mehr Bewerbungen als Anzeigen mit generischen Stockbildern. Zeig, wie’s wirklich bei Euch aussieht. Menschen wollen sehen, mit wem, wo und womit sie arbeiten würden.
8. Sichtbarkeit ist entscheidend – auch bei Fachkräften
Überraschung: Auch Bauleiter und Elektriker googeln. Nutze klare, suchmaschinenfreundliche Begriffe wie „Elektroniker München (m/w/d)“ oder „Bauleiter (m/w/d) Tiefbau Frankfurt“. So wird Deine Anzeige auf Jobportalen und bei Google besser gefunden – und erhält mehr qualifizierte Klicks.
9. Sprich Klartext statt Floskeln
Viele Kandidaten im Handwerk schalten bei Phrasen wie „leistungsorientiertes Umfeld“ oder "dynamisches Team" ab. Sag lieber konkret, wie Euer Arbeitsalltag aussieht, z. B. „Du arbeitest im 2er-Team, Deine Ansprechpartner sind jederzeit erreichbar, der Chef packt mit an.“ Das erhöht die Glaubwürdigkeit – und zeigt Bewerbern direkt, was sie erwartet.
10. Zeit ist Geld – besonders auf der Baustelle
Im Baugewerbe dauert es im Schnitt über 190 Tage, eine Stelle zu besetzen. Jede unbesetzte Stelle bremst den Baufortschritt und verursacht Kosten. Mit einer gezielten Anzeige und klarer Ansprache sparst Du wertvolle Zeit – und verhinderst Stillstand.
Fazit: Kleine Änderungen, große Wirkung
Eine gute Stellenanzeige ist kein Hexenwerk. Wer sich an ein paar bewährte Prinzipien hält und die Perspektive der Bewerber einnimmt, wird spürbar bessere Ergebnisse erzielen. Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels ist es umso wichtiger, mit präzisen und ansprechenden Stellenanzeigen die richtigen Talente zu gewinnen.
Und wenn Du nicht sicher bist, wie Deine Anzeige wirkt: Wir beraten Dich gerne. Als führender Recruiting-Partner der deutschen Bauwirtschaft helfen wir Unternehmen wie Bauer, Geiger, Spie und STRABAG dabei, ihre Ausschreibungen zu optimieren – mit klarem Fokus auf bessere Ergebnisse.