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Zahlungsverzug beim VOB-Vertrag: Deine Rechte als Bauunternehmer

Zahlungsverzug beim VOB-Vertrag: Deine Rechte als Bauunternehmer

04.06.2025

6

Minuten

Maximilian D. Endres

Experte für die Bauindustrie

Zahlungsverzug ist ein Albtraum für jedes Bauunternehmen. Kennst du deine Rechte beim VOB-Vertrag? Wir zeigen dir, wie du dich effektiv schützt.

Das Thema kurz und kompakt

Kenne deine Rechte als Bauunternehmer bei Zahlungsverzug gemäß VOB/B, einschließlich des Anspruchs auf Abschlags- und Schlusszahlungen sowie Verzugszinsen.

Setze klare Fristen, mahne schriftlich und ziehe bei Bedarf einen Anwalt hinzu, um deine Forderungen durchzusetzen. Die konsequente Durchsetzung kann Forderungsausfälle um bis zu 80% reduzieren.

Führe eine Bonitätsprüfung durch, vereinbare Sicherheitsleistungen und gestalte den Vertrag detailliert, um Zahlungsverzug vorzubeugen und deine Liquidität zu sichern.

Sichere deine Ansprüche: So reagierst du richtig auf Zahlungsverzug im Bauvertrag.

Zahlungsverzug beim VOB-Vertrag: Deine Rechte als Bauunternehmen

Der VOB-Vertrag (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) ist ein Eckpfeiler im Baurecht und von enormer Bedeutung für Bauunternehmen. Er regelt die Rechte und Pflichten von Auftraggebern und Auftragnehmern.
Ein großes Problem, das viele Bauprojekte gefährdet, ist der Zahlungsverzug. Dieser Artikel beleuchtet deine Rechte als Bauunternehmer und zeigt Handlungsoptionen auf, wenn Zahlungen ausbleiben.
Unser Ziel ist es, dir als Fachkraft im Bauwesen das nötige Wissen zu vermitteln, um dich vor finanziellen Risiken zu schützen und deine Forderungen erfolgreich durchzusetzen. Denk daran, frühzeitiges Handeln ist entscheidend.

Was ist ein VOB-Vertrag?

Der VOB-Vertrag ist ein Regelwerk, das in Deutschland für Bauleistungen Anwendung findet. Er besteht aus drei Teilen: VOB/A (Verfahrensordnung für die Vergabe), VOB/B (Allgemeine Vertragsbedingungen) und VOB/C (Allgemeine Technische Vertragsbedingungen).
VOB/A regelt das Vergabeverfahren, VOB/B die Vertragsbedingungen und VOB/C die technischen Ausführungsstandards.
Ein Vorteil des VOB-Vertrags ist seine Ausgewogenheit und die detaillierte Regelung vieler строителствоrelevanten Aspekte. Allerdings kann die komplexe Struktur auch Nachteile mit sich bringen, insbesondere wenn Vertragsbedingungen unklar formuliert sind. Informationen zu anderen Vertragsformen im Bauwesen können ebenfalls relevant sein.

Ursachen für Zahlungsverzug im Baugewerbe

Zahlungsverzug im Baugewerbe kann viele Ursachen haben. Oftmals sind finanzielle Schwierigkeiten des Auftraggebers der Grund.
Auch Mängelrügen und Streitigkeiten über die erbrachten Bauleistungen können zu Zahlungsverzögerungen führen. Hierbei ist es wichtig, die Fälligkeit der Vergütung genau zu prüfen.
Unklare Vertragsbedingungen und Missverständnisse zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer sind ebenfalls häufige Ursachen. Eine präzise Dokumentation der Bauleistungen ist daher unerlässlich, um Streitigkeiten vorzubeugen. KI-gestützte Tools wie BauGPT von Crafthunt können hierbei unterstützen.

Deine Rechte als Bauunternehmer bei Zahlungsverzug

Als Bauunternehmer hast du bei Zahlungsverzug verschiedene Rechte. Gemäß VOB/B hast du Anspruch auf Abschlagszahlungen und Schlusszahlungen.
Bei verspäteter Zahlung kannst du Verzugszinsen geltend machen. Die Berechnungsgrundlage hierfür ist gesetzlich festgelegt.
Ein wichtiges Recht ist das Zurückbehaltungsrecht. Du darfst deine Leistungen einstellen, wenn der Auftraggeber seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Unter bestimmten Umständen hast du sogar das Recht, den Vertrag zu kündigen.
Prüfe, ob ATP DIN Normen eingehalten wurden, um deine Position zu stärken.

Schritte zur Durchsetzung deiner Forderungen

Der erste Schritt zur Durchsetzung deiner Forderungen ist eine Mahnung. Diese sollte schriftlich erfolgen und den offenen Betrag sowie eine klare Zahlungsfrist enthalten.
Setze dem Auftraggeber eine angemessene Frist zur Zahlung. Nach Ablauf dieser Frist solltest du die Einschaltung eines Anwalts in Erwägung ziehen.
Ein gerichtliches Mahnverfahren kann eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit sein, deine Forderungen durchzusetzen. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, bleibt dir die Möglichkeit einer Zahlungsklage.
Beachte auch die Regelungen zum europäischen Zahlungsbefehl, insbesondere bei grenzüberschreitenden Bauprojekten.

Sicherungsmaßnahmen zur Vermeidung von Zahlungsverzug

Um Zahlungsverzug zu vermeiden, solltest du bereits vor Vertragsabschluss eine Bonitätsprüfung des Auftraggebers durchführen.
Vereinbare Sicherheitsleistungen, wie z.B. Bürgschaften, um dich finanziell abzusichern. Eine detaillierte und eindeutige Vertragsgestaltung ist ebenfalls entscheidend.
Achte auf eine regelmäßige Rechnungsstellung und ein konsequentes Mahnwesen. Eine klare Kommunikation und transparente Prozesse können helfen, Missverständnisse und Streitigkeiten zu vermeiden.
Nutze Plattformen wie Crafthunt, um verlässliche Partner zu finden und das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren. Die sorgfältige Planung deiner Finanzen hilft dir zusätzlich.

FAQ

Was tun bei unberechtigten Mängelrügen?

Bei unberechtigten Mängelrügen solltest du diese schriftlich zurückweisen und eine detaillierte Dokumentation der erbrachten Leistungen vorlegen. Beweise sichern ist entscheidend.

Wie berechne ich Verzugszinsen richtig?

Verzugszinsen werden auf den offenen Betrag ab dem Zeitpunkt des Verzugs berechnet. Der gesetzliche Zinssatz liegt derzeit bei 9 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz.

Kann ich auch ohne VOB-Vertrag meine Forderungen durchsetzen?

Ja, auch ohne VOB-Vertrag kannst du deine Forderungen durchsetzen, allerdings gelten dann die Regelungen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Die Beweislast liegt bei dir.

Welche Rolle spielt die Bauzeitverlängerung bei Zahlungsverzug?

Eine Bauzeitverlängerung kann zu zusätzlichen Kosten führen, die du dem Auftraggeber in Rechnung stellen kannst. Dokumentiere die Ursachen und Auswirkungen der Verlängerung genau.

Welche Sicherungsmaßnahmen gibt es?

Sicherungsmaßnahmen umfassen Bürgschaften, Sicherheitsleistungen und die Bonitätsprüfung des Auftraggebers vor Vertragsabschluss. Sie minimieren das Risiko von Zahlungsausfällen.

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